- Zwischenbilanz nach 8 Jahren – Klimaschule in unruhigen Zeiten
Im Dezember 2012 erhielt unsere Schule das erste Gütesiegel „Klimaschule 2013 – 2014“. In den ersten Jahren konnten wir mit großer Unterstützung von Seiten des LI zahlreiche Vorhaben erfolgreich umsetzen und unseren CO2 – Ausstoß wirksam reduzieren.
Die umgesetzten Maßnahmen zeigten ihre gewünschte Wirkung. Verbräuche gingen zurück, die CO2-Bilanz zeigte einen stetigen Abwärtstrend und der geplante Reduktionspfad konnte weitgehend eingehalten werden.
Vor allem in den letzten 2 Jahren gab es Rückschläge und neue Herausforderungen:
- Im Frühjahr 2019 kam es durch eine Leckage in der Heizungsanlage zu einen massiven Wasserschaden im Forum, unserem großen Veranstaltungsraum. Der gesamte Fußboden war durchnässt und musste mit elektrischen Trocknungsanlagen mehrere Monate lang getrocknet werden. Vermutlich sind diese Arbeiten der Hauptgrund für den erhöhten Stromverbrauch.
- Ende 2019 wurde von SBH das Auslaufen des fifty-fifty-Modells bekannt gegeben. Diese Nachricht führte zu einer Verunsicherung der Beteiligten, weil bei der Beurteilung nach dem neuen Fragebogen nicht nur die Verbrauchsdaten sondern auch pädagogische und organisatorische Maßnahmen abgefragt werden.
In der Klima-AG begannen wir Anfang 2020 mit der Planung solcher Maßnahmen. Kurze Zeit später erhielten wir die Nachricht, dass der neue Fragebogen in diesem Jahr noch nicht angewendet werden soll und stattdessen eine Prämienberechnung aus dem Durchschnitt der letzten 3 Jahre erfolgen würde. - Mitte 2019 wurde ein neuer Schulentwicklungsplan vorgestellt. Danach soll unsere Schule größer werden, mit 4 bis 5 Zügen statt bisher durchschnittlich 3 bis 4. Im Zuge dieser Planung erhielten wir die gesamte Westseite des Fachhaustraktes
mit insgesamt ca. 20 neuen Räumen zur Verfügung gestellt. Dazu waren einige Umbauarbeiten notwendig. Die Erschließung der Räume wurde im Mai 2020 beschleunigt voran getrieben, so dass etwa die Hälfte dieser Räume für den Unterricht mit halben Klassen vor den Sommerferien genutzt werden konnte.
Aus der veränderten Raumnutzung wird sich wahrscheinlich auch eine neue prozentuale Anrechnung der Verbrauchsdaten für unsere Schule ergeben.
Bisher betrug unser Anteil immer 42 % vom Gesamtverbrauch der 3 Einrichtungen Clara-Grundwald-Schule, Gymnasium Allermöhe und Fleetkinder-Kita. In der von Frau Schulz geschickten Liste für 2019 beträgt unser Anteil jetzt 58 %.
Da wir gemeinsame Zähler haben, ist eine genaue Aufteilung schwierig. Diese Frage soll demnächst mit SBH geklärt werden.
- Die geplante neue Photovoltaikanlage konnte bisher nicht realisiert werden, weil SBH weiterhin dagegen ist. So mussten wir die entsprechende CO2-Entlastung aus dem Plan streichen und die CO2-Bilanz 2020 fällt dadurch nicht mehr gut aus.
Wir wollen aber weiterhin versuchen, eine Zustimmung von SBH zu erreichen. - Die Kollegin Scarlett von Boor übergab Mitte 2019 ihre Aufgaben im Bereich Umwelt- und Klimaschutz an Frau Dr. Greve und zog sich aus der Klima-AG zurück.
Nach wie vor melden sich nur wenige Schülerinnen und Schüler für die AG an. Die zunehmende Popularität der „Fridays-for-Future“ Bewegung führte zwar 2019 zu einem leichten Anstieg der Teilnehmerzahl, im laufenden Schuljahr sind es aber wieder weniger geworden, vermutlich wegen der Corona-Bedingungen. - Im laufenden Schuljahr hat der planmäßige Regelunterricht unter Beachtung sehr weitgehender Hygieneregeln oberste Priorität. Jahrgangsübergreifende Projekte, Reisen und Ausflüge können nicht mehr stattfinden. Einige Projekte sind nur noch eingeschränkt möglich und erfordern intensive Vorbereitungsarbeit.
- Es gibt aber auch gute Nachrichten: SBH plant für das Jahr 2021 eine umfangreiche Erneuerung der Beleuchtung im Gebäude. Damit könnte der Stromverbrauch dann wieder sinken.
- Erläuterungen zu ausgewählten Maßnahmen im Klimaschutzplan
Ü6: Teilnahme bei „Plant-for-the-Planet“ Akademien
Am 16. 11. 2019 haben 8 Kinder aus den Jahrgängen 5 und 6 an der Akademie in Lauenburg teilgenommen und sind nun „Botschafter*innen für Klimagerechtigkeit“. Frau Dr. Greve hat die Kinder begleitet und betreut.
Unter Corona-Bedingungen finden zur Zeit keine Akademien statt. Ersatzweise sind wir seit Sommer 2020 Mitglied im „Plant-for-the-Planet Club Hamburg“ .
Ü10: Fleetreinigung im Stadtteil
Am 1. 10. 2020 konnte nach einem Jahr Unterbrechung wieder eine Fleetreinigung stattfinden, allerdings nur mit Schülerinnen und Schülern aus einem Jahrgang.
W10, W11, W12: Heizen und Lüften in der kalten Jahreszeit
Bisher haben wir im Herbst immer Plakate mit dem Motto „Der Winter kommt – Fenster zu“ aufgehängt. Das machen wir in diesem Jahr nicht. Gegenwärtig werden von der Schulleitung neue Regeln für das Lüften der Unterrichtsräume festgelegt. Vermutlich wird häufiges, kurzzeitiges Querlüften bzw. Stoßlüften angeordnet, so dass die Wände nicht auskühlen und nicht zu viel mehr Heizenergie gebraucht wird.
Wir möchten auch klären, ob handelsübliche Luftreinigungsgeräte in der Lage sind, Aerosole aus der Raumluft herauszufiltern. Dazu fehlen jetzt noch Informationen.
S14: Leuchten umrüsten oder ersetzen
Vor wenigen Tagen haben wir die Nachricht erhalten, dass SBH eine Erneuerung zahlreicher Leuchten geplant und für 2021 budgetiert hat. Im aktuellen Klimaschutzplan sind wir noch davon ausgegangen, dass wir aus eigenen fifty-fifty-Mitteln rund 15 bis 30 Leuchten pro Jahr umrüsten lassen. Ziel ist die Senkung des Stromverbrauchs.
A8: Textile Trockentücher statt Papiertücher
Bei naturwissenschaftlichen Experimenten mit Wasser geht immer mal etwas daneben. Reflexartig laufen die Kinder dann los und holen Papiertücher aus den Toiletten. Die Bereitstellung von Stofftüchern und Wischmops soll Papiertücher einsparen.
B8: Wasserverbrauch, Überprüfung durch Fachfirma
Bis 2018 ist der Wasserverbrauch stark angestiegen, in 2019 zwar wieder gesunken, aber immer noch relativ groß. Mit unseren Mitteln konnten wir dafür keinen klaren Grund finden. Nun soll 2021 eine Firma mit der Überprüfung der Anlagen beauftragt werden.
M1, M2, M5: Studienreisen und Klassenreisen
Zur Zeit finden keine Reisen statt, daher ruhen diese Maßnahmen vorerst. Falls es demnächst wieder Klassenreisen und Studienreisen geben sollte, möchten wir die Auswirkungen wieder genauer ermitteln und schulöffentlich zur Diskussion stellen.
- Schlussfolgerung
Die beschriebenen Vorhaben und Handlungsmöglichkeiten sollen zeigen, dass wir als Schule bereit sind, uns aktiv für den Umwelt- und Klimaschutz einzusetzen.
Die Schulleitung unterstützt die Arbeit mit Funktionsstunden und Anerkennung von Bemühungen und Erfolgen.
Wir möchten die Arbeit gern im Verbund der Klimaschulen und mit der Unterstützung durch das Landesinstitut fortsetzen und bewerben uns daher um das Gütesiegel „Klimaschule 2021 – 2022“.
Klimaschutzplan Gymnasium Allermöhe Tabellen
Hamburg, 2. 10. 2020
Dietmar Conrad, Beauftragter für Umwelt- und Klimaschutz
Gymnasium Allermöhe
Walter-Rothenburg-Weg 41
21035 Hamburg