Theateraufführung des S4 am 30.3.2023
Am 30. März 2023, haben die Theaterkurse des S4 von Herrn Junker und Frau Schmidt gemeinsam ihre letzte Aufführung an einem Improtheater- und Comedy-Abend gegeben.
Angefangen hat der Kurs von Frau Schmidt mit Improvisationstheater. Doch was ist Improvisationstheater? Improtheater kann ganz unterschiedlich aussehen. Was all die möglichen Formen jedoch gemeinsam haben ist, dass es keinen Text zu lernen gibt und alles an Worten und Handeln in dem Moment spontan passiert. Man kann sich nicht darauf vorbereiten, was das Publikum sich überlegt. Das Einzige, das wir trainieren konnten, waren die Abläufe der verschiedenen Spiele und eine Einschätzung vorab, welche Spiele man interessant und lustig gestalten könnte. Es kommt beim Improvisationstheater auf Kreativität an, auf das Umsetzen der Gedanken von anderen und auf Offenheit. Anstatt etwas abzulehnen, sich vorher Gedanken über etwas zu machen, haben wir im Kurs vor der Aufführung gelernt zu sagen „Ja, das machen wir!“ und es dann auch wirklich umzusetzen, ohne schon vorab einen Plan zu haben.
Wir hatten also verschiedene Spiele ausgewählt, bei denen das Publikum die Vorgaben über den Inhalt bestimmen durfte. Der Kurs ist jeweils in Teams, blau und rot, gegeneinander angetreten. Im Anschluss eines jeden Spiels gab es dann eine Abstimmung durch die Zuschauer mit roten und blauen Karten, welche Umsetzung ihrer Vorgaben in dem Spiel ihnen besser gefallen hat. Konnte ein Team eine Runde für sich gewinnen, so gab es einen Punkt. Auf späteren Nachfragen basierend, welches Spiel den Zuschauern am meisten im Kopf geblieben ist, hörte ich des Öfteren, es sei das Spiel über den „Vortrag“ gewesen, welches ich daher einmal kurz erläutern möchte:
Bei dem Spiel „Vortrag“ gab es immer eine/n Redner/in und eine hinter ihm/ihr stehende Person, welche die Arme des/r Redners/in verkörperte und passend zu dem vom der vorne stehenden Person Erzählten gestikulierte. Auch konnte die für die Gestik zuständige Person Gestiken anbieten, welche nicht auf den Inhalt bezogen waren und den Vortrag beispielsweise unterbrachen, weil der/die Redner/in sich plötzlich kratzen oder noch einmal etwas besonders betonen musste. Das Publikum hat den Inhalt des Vortrags vorgegeben und innerhalb von ca. drei Minuten wurde ein improvisierter Vortrag gehalten, welcher möglichst so gestaltet sein sollte, dass er das Publikum gut unterhielt.
Es gab aber nicht bloß Einzelspiele, sondern auch Spiele in kleineren Gruppen innerhalb der Teams oder als gesamtes Team rot/ blau. Hier ist besonders das Spiel „Diavortrag/PowerPoint“ in Erinnerung geblieben. Auch hier gab es wieder eine/n Redner/in, welche/r durch einen Diavortrag bzw. eine PowerPoint-Präsentation zu einem vom Publikum vorgegebenen Thema durchschaltete und etwas dazu erzählte. Der Rest der Gruppe stellte jeweils die Fotos zu dem Vortrag dar, welche die vortragende Person beschrieb.
Die beiden Beispiele dienen lediglich dazu, einen Eindruck davon zu bekommen, um was es eigentlich ging. Das Interessante am Improvisationstheater ist, dass wir nie wieder dieselben Ideen und denselben Wortlaut aus der Improvisation aufführen könnten, da alles einmalige spontane Handlungen waren – ein einmaliges Erlebnis für unseren Kurs, bei dem wir viel Spaß hatten und uns gerne daran zurückerinnern.
Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter mit dem Theaterkurs von Herrn Junker. Dieser hatte eine Komödie zu dem Stück „Herr Mautz“ (frei nach Sibylle Berg) vorbereitet. Was hiervon besonders in Erinnerung geblieben ist, sind die Tanzeinlagen und die lustige Art, wie der Theaterkurs das Originalstück verändert hat.
Dieser Abend ist so nicht wiederholbar und wird beiden Kursen sehr in Erinnerung bleiben. Es hilft nicht, davon zu berichten, so etwas muss man erleben. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Junker und Frau Schmidt für die tollen Jahre, in denen wir zusammen Theater haben durften und die Momente, die sie uns geschenkt haben. Als Gruppen sind beide Kurse enorm über sich hinausgewachsen mit Hilfe von gegenseitigem Vertrauen und Teamarbeit.
von Mirja-Sofie Röhl (S4)
Einmal eine Kakerlake sein
„Herr Mautz“ im Projekt des S4 Theaterkurses von Herrn Junker
Nach unserer erfolgreichen Aufführung des Dramas „Abgründe“ im letzten Jahr, begann für unseren Jahrgang nun das letzte und kürzeste Semester in Klasse 12. In wenigen Monaten würde es auf unser Abitur zugehen und etwas ratlos standen wir nun vor der Frage, was für ein Projekt wir in kürzester Zeit auf die Bühne bringen könnten.
Wie üblich für unseren Kurs, lieferten wir uns mit Herrn Junker einige Brain-Storm Runden und kamen letztlich bei dem Genre Komödie auf einen Nenner.
Für uns gar kein Problem – mit Leichtigkeit schienen wir uns in die Materie der theoretischen Komik hineinzuarbeiten bis wir das Skript von Sybille Bergs „Herr Mautz“ in die Hände bekamen. Es handelt vom unscheinbaren und kauzigen Herrn Mautz bei seiner letzten Reise nach Asien, welcher plötzlich erkrankt und zu sterben beginnt. Doch anstatt eines ruhigen Abschieds, bekommt dieser Besuch von 5 ungeduldigen Kakerlaken und 45 Minuten Zeit, um sich einen schönen Moment seines Lebens auszusuchen, den er mit in die Ewigkeit nehmen kann. Ulkig und scherzhaft verpackt geht es im Kern aber um die eigentliche Sinnlosigkeit von Mautz´ Leben, von dem er im Laufe des Rückblicks Zeuge wird.
Am Ende haben wir alle Herrn Mautz ins Herz geschlossen und viel Energie in das Projekt gesteckt. Es ist nämlich- wie sich herausstellte – fast noch schwieriger ein Publikum zum Lachen zu bekommen als zum Weinen.
von Ksenia Miller, 12a