Archiv der Kategorie: Theater-Aufführungen

Impro-Theater- und Comedy-Abend (S4)

Theateraufführung des S4 am 30.3.2023

Am 30. März 2023, haben die Theaterkurse des S4 von Herrn Junker und Frau Schmidt gemeinsam ihre letzte Aufführung an einem Improtheater- und Comedy-Abend gegeben.

Angefangen hat der Kurs von Frau Schmidt mit Improvisationstheater. Doch was ist Improvisationstheater? Improtheater kann ganz unterschiedlich aussehen. Was all die möglichen Formen jedoch gemeinsam haben ist, dass es keinen Text zu lernen gibt und alles an Worten und Handeln in dem Moment spontan passiert. Impro-Theater- und Comedy-Abend (S4) weiterlesen

Das Experiment – Wie lange hältst du aus? (S3/S4)

Aufführung des Theaterkurses S3/4 von Frau Schmidt am 6.10.2022

Inhalt:
Mit dem menschlichen Verhalten beschäftigte sich der Psychologe Philip Zimbardo Anfang der siebziger Jahre. Zusammen mit anderen Psychologen untersuchte er mittels des „Stanford-Prison-Experiments“, eines Versuchs an der Stanford Universität, menschliches Verhalten unter echten Gefängnisbedingungen. Dafür wurden freiwillige Teilnehmer in Wachpersonal und Gefangene aufgeteilt und sollten planmäßig vierzehn Tage in einem Scheingefängnis verbringen. Für jeden Tag wurden sie mit einem Geldbetrag belohnt, der den Freiwilligen am Ende des Versuchs, wenn sie die vierzehn Tage gewaltfrei und ohne jegliches Chaos bewältigt hätten, aufsummiert und ausgezahlt werden sollte.

In unserem Theaterstück, das wir in S1 und S2 erarbeitet haben, haben wir den Verlauf des Experimentes aus den siebziger Jahren nachgestellt. Hierbei haben wir das menschliche Verhalten von den unterschiedlichsten Personen unter den gegebenen Bedingungen dargestellt.

Hintergrund/Anlass:
Um uns einen genaueren Einblick in den Versuch aus den siebziger Jahren zu schaffen, haben wir uns die deutsche Verfilmung „Das Experiment“ angeschaut und auf dieser Grundlage unser Stück kreiert. Für die Szenenarbeit haben wir uns Inspiration aus dem Roman „Das Experiment. Black Box“ von Mario Giordano geholt und auf Basis dessen unsere eigenen Szenen verfasst. Nach und nach entstand aus den einzelnen Fragmenten immer mehr ein richtiges Theaterstück.

Im Laufe des Halbjahres erfuhren wir von dem Krieg in der Ukraine. Dies erschütterte uns, als wir erfuhren, dass Machtmissbrauch und Grausamkeit gar nicht so weit von uns entfernt sind, wie wir uns immer davon zu distanzieren scheinen.

Somit stand für uns nun die Frage im Fokus, ob der Mensch wirklich von Natur aus böse ist, wenn er zu solchen Grausamkeiten in Lage ist.

Aufführung:
,,Das Experiment” war unser erstes Theaterstück als Kurs. Für viele war es sogar die erste Theatererfahrung, bei der man länger auf der Bühne stehen würde.

Am Tag der Aufführung haben wir von morgens bis nachmittags um 15:00 Uhr das Stück mehrmals geprobt. Wir alle waren noch ziemlich entspannt und gelassen.

Als wir uns nach einer Pause um kurz nach 18:00 wieder getroffen haben, wurde uns klar, dass es gleich soweit war. Die Aufregung stieg mit dem Näherkommen der Aufführung immer mehr an. Wir warteten im Backstage-Bereich auf den entscheidenden Anruf, der ein Zeichen dafür war, dass es losging. Aus Nervosität glaubten wir sogar, unseren ganzen Text und die Abläufe vergessen zu haben. Gemeinsam als Gruppe haben wir uns mit Frau Schmidt zusammengetan, um vor der Aufführung nochmal unseren gesamten Mut und unsere Kräfte zu sammeln. Und dann kam auch schon der Anruf und es ging los.

Ganz schnell merkte man, dass es ganz anders ist, plötzlich vor Publikum zu spielen als lediglich vor dem eigenen Theaterkurs. Die Anspannung legte sich jedoch schnell. Das Publikum war einfach super, weshalb es uns auch leicht fiel, in der Rolle zu bleiben und bestmöglich zu präsentieren, was wir gemeinsam mit Frau Schmidt als Kurs erarbeitet hatten. Dennoch war die Erleichterung groß, als es endlich geschafft war. Wir waren alle sehr stolz auf das, was gerade hinter uns lag. Endlich hatten wir das Gefühl, dass sich unsere Arbeit gelohnt hatte.

Zum Schluss gab es dann noch individuelle Gespräche und einen kleinen Austausch zwischen Zuschauer*innen und Spieler*innen. Zudem haben dankenswerterweise viele ein Feedback auf den bereitgelegten Zetteln hinterlassen, welches wir uns nach den Ferien zusammen durchlesen und somit an uns arbeiten werden.

Als alles nun wieder leer war, folgte ein gemütlicher und gemeinsamer Aufräum-Teil, damit auch alles wieder an Ort und Stelle ist, wenn nach den Ferien die Schule wieder beginnt.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die dabei waren und die uns tatkräftig unterstützt haben. Ohne euch wäre dieser tolle Abend nicht dasselbe Ereignis gewesen. Wir als Theaterkurs werden diese Momente nicht vergessen und freuen uns schon auf (hoffentlich) noch mehr kommende Erlebnisse.

Manaal Yaqoob (12c) und Mirja-Sofie Röhl (12a)

Theater-Aufführung des S2 – „Abgrund“

Dieses Jahr durfte der Theater-Kurs des S2 zusammen mit Herrn Junker seine erste Aufführung überhaupt präsentieren. Obwohl unser Kurs bereits seit drei Jahren besteht, konnten wir aufgrund der Pandemie noch nie eine eigene Aufführung veranstalten. Daher war die Freude groß, als wir erfuhren, dass wir nun endlich die Möglichkeit bekommen, unseren Familien, Mitschüler: innen und Lehrkräften zu zeigen, woran wir so lange gearbeitet und worin wir unsere ganze Mühe investiert haben. Und nicht einmal unsere dreijährige Theater-Erfahrung konnte uns die Aufregung vor unserem ersten, richtigen gemeinsamen Projekt nehmen.

Das gesamte zweite Semester unserer Oberstufe verbrachten wir mit der Entwicklung unseres eigenen Stücks, „Abgrund“. Es begann mit einem Story-Board: der Erarbeitung des Inhalts und der Charaktere in der Geschichte. All das war neu für uns und doch stellten wir schnell fest, mit wieviel Tatendrang, Kreativität und Begeisterung uns dieses Stück erfüllte, das immer mehr zu unserem eigenen wurde.

Plötzlich war es schon Mai und hinter uns lagen Wochen, die wir mit dem Schreiben von Szenen, dem Vorspielen und Inszenieren verbrachten, um das Bestmögliche unserer Arbeit herauszuholen. Ideen über Ideen zu noch besseren Wendungen, noch unerwarteteren Plots überschlugen sich in hitzigen Diskussionen.

Mit viel Mühe und Zusammenhalt haben wir alle Hürden überwunden. Die letzten Probentage waren sehr intensiv und natürlich auch anstrengend, aber sie waren vor allem unvergesslich. In dieser Zeit wurde uns allen bewusst, was zum einen Stress, aber zum anderen Zusammenhalt bedeutet.

Dann stand der Tag der Aufführung bevor und trotz der intensiven Vorbereitung ergriff uns alle das Lampenfieber. Die eigene Familie, Freunde und Lehrkräfte im Publikum sitzen zu sehen, war ein zugleich beängstigendes, aber auch ergreifendes Gefühl. Auch die Tatsache, dass unser Stück eine sehr ernste Thematik behandelte, stimmte uns ein wenig nervös, da wir sehr gespannt auf die Reaktion des Publikums waren.

Doch das Vorführen unseres ersten und gleichzeitig selbstproduzierten Stücks war eine einmalige Erfahrung, die wir als Theater-Kurs nun endlich machen durften. Das Gefühl auf der Bühne zu stehen war unglaublich, sodass wir uns alle einig waren, nächstes Jahr wieder ein Stück auf die Beine zu stellen und vor einem Publikum aufzuführen. Dazu haben vielleicht auch ein wenig die vielen positiven Rückmeldungen und das Lob beigetragen – aber nur vielleicht…

von Emmy Lina Neuwirt, S2

Projekt des Theaterkurses Jg. 10

Der Kurs entschied sich am Anfang des Schuljahres für die Bearbeitung des Themas „Liebesbeziehungen“. Beim Sammeln von inhaltlichen Ideen ergaben sich 3 thematische Schwerpunkte: der Anfang einer Beziehung, der Beziehungsalltag mit seinen Schwierigkeiten und das Ende einer Beziehung bzw. ihr Andauern bis ins Alter.

Die Kursteilnehmer/innen entwickelten in unterschiedlichen kleinen und größeren Gruppenkonstellationen zu jedem Schwerpunkt Szenen, die teilweise an Vorlagen angelehnt, teilweise selbst erdacht waren. Die meisten Szenen zeigten das Thema mit Humor, einige Szenen auch mit einem ernsten oder traurigen Ton. Zu jedem der inhaltlichen Schwerpunkte wurde ein aktueller Song ausgewählt und dazu eine Gruppenchoreographie mit typischen Gesten und Aussagen entwickelt; die 3 Choreographien sollten jeweils den entsprechenden Szenenkomplex einleiten. Einen Eindruck davon vermitteln die Bilder, die Gesten für Flirten, Verliebtsein und Streit enthalten.

Die Entwicklung all dieser Elemente war abgeschlossen und die Proben zum Zusammenfügen des erarbeiten Materials standen an, als die Weiterarbeit durch die coronabedingte Schulschließung unterbrochen wurde. Aber es bestand noch Hoffnung auf eine Aufführung am Ende des Schuljahres, also erfanden die Kursteilnehmer/innen zuhause Titel für das Stück, legten den dramaturgischen Ablauf der Szenen fest und erarbeiteten Video-Monologe für eine ihrer Rollen.

Obwohl die Schulen allmählich zum Präsenzunterricht zurückkehrten, konnten Kurse wie Sport und Theater noch nicht wieder stattfinden, daher war eine Aufführung in diesem Schuljahr letztendlich nicht möglich – das ist sehr schade, denn die Spieler/innen hatten das Thema „Beziehungen“ vielfältig und facettenreich erarbeitet und hätten mit ihrer abwechslungsreichen und unterhaltsamen Darbietung sicher viele Zuschauer/innen angesprochen.

Gabrielle Schmidt, Kursleiterin

„Nach Amerika“ Theaterstück des S2

„Nach Amerika“ heißt das Theaterstück, welches der S2-Kurs, unter der Leitung von Herrn Junker, am 7. Juni 2019 auf die Bühne gebracht hat.

Zu Beginn der Proben stand für uns fest, dass wir dieses Jahr ein Stück vor großem Publikum im Forum aufführen würden, doch im Laufe der Proben fiel unser Vorhaben wortwörtlich ins Wasser. Das Forum wurde wegen eines Wasserschadens gesperrt und wir wichen nach langem Überlegen auf die Studiobühne aus. Sehen konnte unser Stück aufgrund dieses Wechsels deshalb nur wenige Zuschauer.

In „Nach Amerika“ geht es um das Thema Auswanderung zur Zeit der Industrialisierung. Denn damals wanderten viele Menschen wegen schlechter Lebensbedingungen von Deutschland nach Amerika aus, da sie hofften, dort unter menschenwürdigen Umständen zu leben und ihre Träume zu verwirklichen. In dem Stück geht um die Probleme und Sorgen dieser Auswanderer, welche auch heute noch existieren.

Wir hatten neben dem Ortswechsel jedoch auch noch andere Herausforderungen, welche uns die Proben nicht erleichterten: Das Proben der chorischen Elemente war schwierig, denn wenn auch nur eine Person des Chores fehlte, stellte dies ein Problem dar. Ein passendes zeitgenössisches Kostüm zu finden, stellte sich auch als nicht so einfach heraus. Trotz mangelnder Probezeit haben wir das Theaterstück am Ende jedoch gut auf die Bühne gebracht. Im Nachhinein kann man sagen, dass wir alle großen Spaß hatten.

Wir freuen uns auf unsere nächste Aufführung in S4!

Das Stück wurde gespielt von: Aakansha, Arthur, Dani, Daniel, Haras, Jessica, Jessika, Justin, Lara, Lea, Limda, Liza, Maria, Monika, Nicole, Noah, Sadaf, Samir, Vanessa, Willy.

Lara Katharina Weber (S2)

Theaterstück „Schiller, verpiss dich!“

Diesmal war die Entscheidung nicht leicht. Nach zwei vergeblichen Versuchen mit anderen Texten fanden wir endlich zu unserem Stück „Schiller, verpiss dich!“. Wir wussten alle sofort: Das isses!

Die Geschichte einer jungen Lehrerin, die von ihren Schülern zur Verzweiflung getrieben wird und in ihrer Not schließlich zur Pistole greift, hat alle interessiert und angesprochen. Obwohl wir erst Anfang des 2. Halbjahres mit den Proben begannen, ging es – zumindest mit den kürzeren Szenen – zügig voran.

Die vier durchweg brillanten Hauptdarsteller hatten sehr klare Vorstellungen von ihren Figuren und konnten sich diesen spielerisch mühelos nähern.

Schwieriger war die Umsetzung in den Klassenszenen. Hier stand nahezu der gesamte Kurs auf der Bühne, was von allen Spielern ein hohes Maß an Konzentration und Disziplin erforderte. Die kleineren Rollen mussten teilweise neu ausgestaltet, bzw. erst erfunden werden. Ein Prozess, der mitunter mühsam war und nicht immer reibungslos klappte. Das punktgenaue Agieren aus der Gruppe heraus hat allen ein gutes Gespür für Timing und Präsenz abverlangt. Dass es gelungen ist, selbst die sogenannten Nebenrollen phantasie- und liebevoll zu gestalten, fand ich besonders beachtlich.

Beeindruckend war auch der sogenannte „Elternabend“, eine Szene, die von vier Spielern völlig neu entwickelt wurde und mit ihrer umwerfenden Komik sowohl den Zuschauern als auch den Beteiligten großen Spaß gemacht hat.

Meine Lieben, euer Engagement, euer Durchhaltevermögen selbst in schwierigen Situationen, eure Bereitschaft, an freien Tagen zu Proben zu kommen, haben mich sehr begeistert!! Und die Geduld, die ihr mit mir hattet. Mit eurer guten Laune und eurer Gelassenheit habt ihr auch mühsame Arbeitsphasen immer wieder entspannt und bereichert. Auf eure Unterstützung war immer Verlass. Es war eine tolle Arbeit mit euch, ich habe die Zeit sehr genossen und viel von euch gelernt! Dass ihr, trotz schwieriger Rahmenbedingungen, bei der Vorstellung so großartig gespielt habt, darauf könnt ihr wirklich stolz sein! Ich bin es auch. Vielen Dank für diese wunderbare Erfahrung!!

J. Blechinger

Abschlusspräsentation des WP-Theaterkurses 10 von Herrn Junker

Muss Theater immer auf einer Bühne passieren?
Diese Frage stellte sich der Theaterkurs 10 bei der Planung seiner Abschlusspräsentation, die am 8 Juni stattfand. Im Laufe des Schuljahres hatte sich der Kurs mit mehreren Grundfertigkeiten des Theaterspielens beschäftigt, die wichtig sind, um Rollentheaterszenen zu inszenieren. Die Schülerinnen und Schüler wählten Szenen aus verschiedenen Theaterstücken aus und experimentierten für deren Inszenierung intensiv mit theatralen Mitteln wie Raum, Requisiten, Stimme, non-verbalem Spiel und Körpersprache.

Am Ende stand die Überlegung, an welchem Ort der Schule die fertigen Szenen spielen könnten. Dabei wurde schnell deutlich, das Theater im öffentlichen Raum eine besondere Wirkung auf das Publikum hat.

Am Tag der Aufführung wurde das Publikum in Kleingruppen zu den ausgewählten Spielorten geführt, um vor Ort die einzelnen Szenen anzuschauen, also beispielsweise in eines der Treppenhäuser oder zu einer Parkbank vor dem Schulgebäude.

Die Aufführung endete im Forum mit einem Auszug aus „Der Kühltransport“ von Maxim Biller, einem Stück, das in sehr eindringlicher Weise das Schicksal chinesischer Flüchtlinge in einem Kühlcontainer beschreibt.

(Jur)

7x Sterben auf der Bühne

Theaterkurs S3/S4 (Ble)

Der Tod auf der Bühne unterscheidet sich vom Tod am Ende des Lebens vor allem dadurch, dass die Spieler hinterher wieder aufstehen und sich verbeugen. Nun könnte man erwidern, auch nach dem wirklichen Leben sei Auferstehung durchaus nicht ausgeschlossen – das mag ja sein, aber vermutlich verbeugen wir uns danach nicht zum Applaus. Und den haben die Schülerinnen und Schüler des Kurses S4 wirklich verdient.

In einer Collage aus sieben verschiedenen Szenen der Weltliteratur haben sie sich mit dem Thema:“Wie stirbt man auf der Bühne?“ beschäftigt. Die Autoren bieten hierzu vielfältigste Möglichkeiten. Der Fantasie sind kurz vor knapp keine Grenzen gesetzt. Entsprechend unterschiedlich haben wir versucht, uns diesem Thema zu nähern. Ausgehend von der nächstliegenden, der realistischen Darstellung, haben wir uns in manchen Szenen weit von diesem Ausgangspunkt entfernt und haben zu abstrakteren, grotesken, mitunter auch sehr amüsanten Lösungen gefunden.

Die Arbeit daran verlief natürlich nicht immer reibungslos. Manchmal zeigte sich erst nach dem Überwinden etlicher Widerstände ein überraschender, neuer Weg. Die Bereitschaft, diesen Weg gemeinsam zu gehen, die „bequemen“, ersten Lösungen immer wieder in Frage zu stellen, sich was zu „trauen“ – was ja viel mit dem eigenen Zutrauen zu tun hat – das war eine Erfahrung, die ich als sehr bereichernd und sehr berührend empfand.

Auch die Verlässlichkeit der Gruppe, die gelassene Grundstimmung gerade in der letzten, entscheidenden Probenphase, die Bereitschaft, über den eigenen Auftritt hinaus Verantwortung fürs Ganze zu übernehmen, die technische und organisatorische Mitarbeit, die Bereitschaft spontan einzuspringen, wenn „Not am Mann – an der Frau“ war – das alles hat mich sehr beeindruckt.

Dafür möchte ich mich an dieser Stelle bei allen Spielerinnen und Spielern aufs Herzlichste bedanken. Es war eine schöne Zeit mit euch – es hat großen Spaß gemacht und ihr habt wunderbar gespielt. Ich applaudiere, so laut ich kann.

Julia Blechinger

Lysistrata – Frauen retten Zukunft Griechenlands

Der S4 Theaterkurs, geleitet von Herrn Junker, präsentierte am 26. Februar 2018 die Komödie „Lysistrata“ von Aristophanes.

Nach langer Zeit des Krieges zwischen Sparta und Athen, schaffen es die Frauen der Krieger, die Männer zur Vernunft zu bringen. Doch wie tun sie das? Zunächst organisiert Lysistrata eine Versammlung aller Frauen, um eine Lösung vorzuschlagen, wie man den Krieg beenden könne. Die Frauen sind schon lange aufgebracht über die Art, wie ihre Männer sie behandeln. Sie fühlen sich allein gelassen und ausgenutzt, da ihre Männer aufgrund des Krieges kaum Zuhause sind. Lysistratas Vorschlag ist sowohl radikal als auch ungewöhnlich: Die Frauen sollen nicht mehr mit ihren Männern schlafen und sich auch sonst komplett von ihnen distanzieren. Dieser „Streik“ soll die Männer zur Besinnung bringen und sie dazu veranlassen, den Krieg zu beenden. Doch die Dinge entwickeln sich anders als erwartet…

Diese Komödie zeigt auf ironische Weise, wie die damalige Rollenverteilung zwischen Mann und Frau durcheinander gerät und die Männer mit den „typischen“ Aufgaben einer Frauen nicht zurechtkommen. Doch trotzdem hat sie eine ernstzunehmende Botschaft: Am Ende des Stückes wird noch einmal deutlich gemacht, dass es auf der Welt immer noch Konflikte und Kriege gibt und dass man diese mit Liebe lösen muss.

Wie bringt man das Publikum eigentlich zum Lachen? Wie erzeugt man komische theatrale Momente auf der Bühne? Wo ist die Grenze zwischen Komik und Klamauk?

Mit diesen Fragen beschäftigten wir uns, der S4 Kurs Theater unter der Leitung von Herrn Junker, bei den Proben zu „Lysistrata“, einer Komödie aus den klassischen Griechenland. Wir experimentierten mit typischen Mitteln wie Übertreibung, Typisierung und „running gags“ und stellten fest, dass eine Komödie nicht leichter zu inszenieren ist als ein Stück mit nachdenklichem oder tragischem Inhalt. Im Gegenteil: Gerade die choreografischen Sequenzen mussten bis ins Detail geübt werden, um den gewünschten humoristischen Effekt zu erzielen. Viele Spielerinnen und Spieler mussten über ihren Schatten springen und den Mut aufbringen, sich auf das dünne Eis der Komik zu wagen. Am Ende blieb immer noch eine gewisse Unsicherheit, wie das Publikum auf unsere Inszenierung reagieren würde. Glücklicherweise wurde schnell deutlich, dass die komischen Effekte bei die Zuschauer ihre Wirkung und viel gelacht wurde.

Das Stück wurde gespielt von: Alexandra, Daniel, Marcel, Masen, Valentin, Alina, Anshi, Jaman, Madeleine, Merle, Tara, Samuel, Jan, Ridvan, Feli und Sahra

Ein Artikel von Sahra Zohorie (S2) und Michael Junker

21035 – …

Aus dem Programmheft:

Liebe Zuschauer,

wir, die Teilnehmer/innen des Theaterkurses des Jahrgangs 10 von Frau Schmidt, spielen Ihnen/euch heute unser Stück „21035. Zwei Menschen – Ein Stadtteil“ vor. Wir haben das amerikanische Stück „Unsere kleine Stadt“ von Thornton Wilder aus dem Jahr 1938 an unsere Zeit und unsere Umgebung angepasst und umgeschrieben. Dabei gab es, wie in unserem Stück, Höhen und Tiefen: viele Diskus­sionen, aber auch viel Spaß. Dass wir Ihnen das Ergebnis heute prä­sentieren, ist für uns etwas wirklich Besonderes, denn es ist das erste Mal, dass wir so ein umfangreiches Stück vor einem großen Publikum spielen.

Unser Stück handelt von zwei Menschen aus unterschiedlichen Fami­lien und Kulturkreisen, die als Nachbarn aufwachsen und hier aufein­andertreffen, wodurch man einen interessanten Einblick in die unter­schiedlichen Lebensstile erhält. Das Stück ist in drei Akte eingeteilt, die für verschiedene Lebensabschnitte stehen. Die Hautpersonen Murat und Vanessa sind zu Beginn des Stückes noch Teenager und werden dann zunehmend älter, wie auch alle anderen Einwohner des Stadtteils. Zudem spielt es noch in einem Stadtteil, in dem getratscht und geurteilt wird, aber es wird auch unterstützt und geliebt.

Wir haben versucht, das Stück minimalistisch, aber dennoch aus­sagekräftig zu gestalten. Es besitzt, wie gesagt, Höhen und Tiefen und behandelt dabei Themen wie Liebe und Familie. Es zeigt außer­dem, dass nicht alles so kommt, wie man es sich vorgestellt hat.

Wir hoffen, dass unser Stück Ihnen/euch gefällt und freuen uns über Ihr/euer Erscheinen!

Simon Bille und Linda Goßmann
für den Theaterkurs Jg. 10
(Texte zusammengeführt von Frau Schmidt)

Romeo und Julia reloaded

Als ich im November 2016 von einen Tag auf den anderen als Theaterlehrerin an das Gymnasium Allermöhe kam, wurde ich neugierig von 17 Schülern begrüßt. Nach ein paar Stunden Schauspiel- und Improvisationsübung, wurde der Wunsch immer lauter, endlich ins richtige „Spielen“ zu kommen. Wir wollten ein Stück auf die Beine stellen. Nur welches – das war die Frage, denn von Komödie bis Drama waren die Wünsche vielfältig.

Nach 3 Doppelstunden „altmodischem“ Shakespare, war klar: Etwas Modernes sollte es sein. Da ich persönlich die Verbindung vom Alten zum Neuen spannend finde und mir durch Zufall eine moderne Fassung des Stoffs „Romeo und Julia“ in die Hände fiel (ausgerichtet für 17 Schüler) und wir überdies uns gerade mit Shakespeare beschäftigt hatte, war schnell klar: dies wird unser Stück! Auch erfüllte das Stück den Wunsch sowohl der Dramatiker als auch den der Komödianten: Zum einen bleibt es in der „reloaded“ Version bei einer komplizierten Liebesgeschichte, wobei der Konflikt sich auf der Konkurrenz zwischen Realschüler und Gymnasiasten abspielt. Zum anderen sind in dieser Version lustige Charaktere zu finden (z.B. der SEHR emotionale Vater von Romeo, ein italienischer Eisverkäufer und Witwer, der sich in die aufgetakelte Mutter von Julia verliebt, einer ehemaligen berühmten Schauspielerin). Hinzu kommt das in der neuen Version hinzugefügte Happy End.

Die Proben entwickelten sich als turbulent. Da dies meine erste Arbeit mit Schülern in einer größeren Gruppe war, musste ich mich zunächst an den hohen Geräuschpegel gewöhnen bzw. ihm entgegentreten – denn quirliges Gequatsche während einer Bühnenprobe sind am Theater ein absolutes Tabu (ganz abgesehen von Handynutzung, Essen und Trinken und unaufgeforderten Verlassen der Bühne während einer Probe).

Erst die Einzelproben und das Proben in kleineren Gruppen bei unserem Probenwochenende und dem Projekttag brachten die nötige Konzentration und Dichte, die unabdingbar sind für eine Vorstellung. Als jedoch der Hauptdarsteller und eine weitere größere Rolle auszufallen drohten, stand das Stattfinden der Vorstellung kurz auf der Kippe. Letztlich konnten wir uns erst am Tag der Vorstellung sicher sein: Die Vorstellung findet statt, und aufgrund der komplizierten Krankheitssituationen gab es eben zwei Romeos: den eine in der ersten Hälfte, den andere dann in der zweiten Hälfte.

Zusammengefasst: Die 4 Monate Proben (nur einmal in der Woche) waren intensiv, manchmal nervenaufreibend für alle Beteiligten, aber schließlich auch aufregend und mit Sicherheit eine intensive Erfahrung.

Julia Holmes
Leiterin des Theaterkurses S1/2 im Schuljahr 2016/17

Mutter Afrika

Mutter Afrika
-eine Adaption des Bühnenstückes von Ad de Bont-

Der S2 Theaterkurs (Jur) beschäftigte sich in diesem Schuljahr intensiv mit einer Adaption des Jugendtheaterstücks „Mutter Afrika“ von Ad de Bont.

Wir hatten am Anfang des Schuljahres Auszüge aus mehreren Textvorlagen im Kurs gelesen und uns schließlich auf dieses sehr traurige und zum Nachdenken anregende Stück geeinigt. Nach intensiven Proben und viel Experimentieren mit dem Text führte der Kurs schließlich am 14.6.2017 seine Inszenierung von „Mutter Afrika“ im Forum des Gymnasiums Allermöhe auf.

Mir als Lehrer hat es großen Spaß gemacht, dieses Stück mit den Schülerinnen und Schülern des Kurses einzustudieren, denn die Gruppe war äußerst engagiert und hat als Team motiviert und konzentriert zusammengearbeitet. Eine besondere Herausforderung waren die langen chorischen Passagen, die wir sehr ausgiebig proben mussten, bis sie klappten. Am Ende konnten wir uns gemeinsam über einen sehr gelungenen Abend freuen!

Mutter Afrika ist die Geschichte zweier Geschwister, Aba und Kodjo, die im 19. Jahrhundert in Afrika geboren, aber schon als Kinder nach Surinam als Sklaven verschleppt werden.

Auf dem Sklavenschiff werden sie getrennt und erleben beide ein sehr wechselvolles Schicksal. Zunächst lernt Aba Menschen kennen, die gegen die Sklaverei sind und sie wie ihre eigene Tochter behandeln. Sie schicken sie zur Schule und lassen sie Lesen und Schreiben lernen. Nach dem plötzlichen Tod ihrer Pflegemutter wächst Aba dann jedoch bei der sadistischen Missy Papot auf, die ihren Rassismus unverhohlen an Aba auslässt.

Kodjo muss bei der unnachgiebigen Plantagenbesitzerin Frau Soesmann schuften, die ihre Sklaven ebenfalls mit großer Brutalität behandelt. Als sich Kodjo und deren Tochter Clasina ineinander verlieben, ist Kodjos Schicksal besiegelt. Am Ende muss Aba erfahren, dass ihr Bruder Kodjo von Frau Soesmann ermordet wurde, ohne dass die beiden sich noch einmal wiedersehen konnten. Trotz aller Trauer endet das Stück mit dem Appell, nie die Hoffnung auf eine bessere Zukunft aufzugeben.

An der Aufführung nahmen folgende Schülerinnen und Schüler des S2-Kurses teil: Alexandra, Alina, Anshi, Daniel, Feleknas, Jaman, Jan, Marcel, Mason, Merle, Ridvan, Samanta, Selina, Tara, Valentin und als Gast Sahra aus der Klassenstufe 10.

Im nächsten Schuljahr geht es weiter, hoffentlich wieder mit einem ebenso spannenden und herausfordernden Projekt wie in diesem Jahr. Ich freue mich darauf!

Junker
Leiter des Theaterkurses S1/2 im Schuljahr 2016/17

„Haram“ – Erzähltheater in einer Aufführung des S4 (Di 28.02. und Mi 01.03. – 19 Uhr im Forum)

„HARAM“ das heisst:
unerlaubt, verboten, man begeht eine Sünde.

Die in Deutschland aufgewachsenen Geschwister Houari, Aziza und Said verbringen, wie jedes Jahr in Marokko, dem Heimatland ihrer Eltern, ihre Sommerferien.

Doch dieses Jahr ist alles anders. Am letzten Ferientag teilen ihre Eltern ihnen mit, dass nur der Vater nach Deutschland zurückkehren wird. Die drei Geschwister sollen ab jetzt mit ihrer Mutter in Marokko leben, um eine „ordentliche“ Erziehung nach islamischen Wertvorstellungen zu erhalten.

Für die Drei bricht eine Welt zusammen: Dürfen sie nie wieder in ihre Heimat zurück?! Sollen sie nie wieder ihre Freunde sehen?! Sollen sie auf alles, was ihnen in Deutschland erlaubt war, verzichten?!

Besonders für das Mädchen Aziza ist es ein Schock, sie will nicht in Marokko bleiben. Ihr älterer Bruder Houari und sie beschließen abzuhauen, aber „ein Mädchen das wegläuft, ist zehnmal schlimmer als ein Junge der wegläuft, das ist – Haram, Schande“.

Aber was ist denn „Haram“, eine Sünde, aus der Sicht von drei in Deutschland aufwachsenden marrokanischen Kindern? Und was ist „Haram“ aus Sicht eines Muslims? Was bedeutet Heimat für Houari, Aziza und Said? Welchen Druck müssen die Eltern aushalten, die sich vor Ihrer eigenen Familie rechtfertigen müssen?

Gibt es ein Happy End?

Same shit, different people – das Geschlechterspiel

Mann und Frau – sie können nicht ohne einander, aber oft auch nicht miteinander. Über beide gibt es Klischees und gegenseitige Vorurteile: typisch Mann, typisch Frau!

Dies führt im Alltag zu Konflikten und Konfrontationen zwischen den Geschlechtern, besonders in Liebesbeziehungen. In unserem Stück wollen wir dies anhand von Alltagssituationen im Leben unterschiedlicher Paare vorführen.

Same Shit Different PeopleWir folgen dem typischen Verlaufsmuster einer jeden Beziehung vom ersten Date, wo sich beide Partner kennenlernen und eine oder auch keine Verbindung entsteht, über das „erste Mal“, Heirat, Ehealltag mit Höhen und Tiefen, Kindererziehung, bis hin zum gemeinsamen Alt-Werden oder der Trennung. Same shit, different people – das Geschlechterspiel weiterlesen

All Eyes on you

Daten, Datenhandel, Datenmissbrauch – Alltag in unserer Welt, z.B. der NSA-Skandal 2013. Jeden Tag veröffentlichen wir unsere persönlichen Daten, sei es bei Facebook oder WhatsApp, bei Anmeldungen in neuen Webseiten oder in Online-Shops, und geben damit anderen die Macht über unsere Daten.

All Eyes on youMan ahnt nichts Schlimmes, jedoch werden diese Daten weitergegeben, verkauft und missbraucht, auch gegen einen selbst verwendet. Niemand ist sich des Ausmaßes bewusst, keiner rechnet mit den Gefahren, die sich für jeden einzelnen daraus ergeben. Wenn wir nicht achtgeben, geben wir anderen die Macht über uns.

Da wir dieses Thema sehr aktuell und spannend finden, haben wir uns im Kurs entschieden, auf der Grundlage des Romans 1984 von George Orwell unser Stück All Eyes On You zu entwickeln. Angeregt haben uns insbesondere die Romanverfilmung aus dem Jahr 1984 sowie das Theaterstück Himmel über globale Vernetzung und Terrorismus, das wir im Jungen Schauspielhaus besucht haben, und verschiedene Texte zum Thema. All Eyes on you weiterlesen

Ältere Aufführungen

2014
Top Dogs – joblos ganz oben
frei nach Urs Widmers „Top Dogs“

Jungle Red – best enemies forever
Eigenproduktion auf der Grundlage von Claire Boothe „The women“ (S3/4)

2013
Das war’s – ein Möchtegern-Hochzeitsmusical
frei nach Anton Tschechau (S3/4)

2011
Du Frau – Ich Mann
Eigenproduktion (S3/4)

Das Bettelweib von Locarno
Frei adaptiert nach der gleichnamigen Erzählung von Heinrich von Kleist (S3/4)

2010
Die deutschen Kleinstädter
nach August von Kotzebue (S1/2)

Leonce und Lena
frei nach Georg Büchner (S3/4)

Der Geizige
frei nach Moliére (S1/2 und Musikklasse 6a/b)

2009
Und Du setzt eine Maske auf
eine Bearbeitung nach Vorlage von „…und tot bist du“
von William Mastrosimone (S1/2)

2008
rot / blau
Eigenproduktion (2 Kurse des S3/4 + Big-Band)

Der eingebildete Kranke
nach Molière (S4)

2007
Die Welle
nach einer Romanvorlage von M. Rhue (S4)

Großstadtszenen
Eigenproduktion von zwei DSp-Kursen Jg. 8

2006
Frühlings Erwachen
von Franz Wedekind (S4)

Einer flog über das Kuckucksnest
Theatrale Umsetzung einer Filmvorlage (S2)

2005
Träume zwischen Wahn und Wirklichkeit: UM-NACHT-UNG
Eigenproduktion – frei nach Texten von Franz Kafka
fächerübergreifendes Musiktheaterprojekt
(Musik VS und Theater S2)
mit diesem Stück: Teilnahme und Auszeichnung (Gewinner) beim Festival „Theater macht Schule“

2004
Hexenjagd
von A. Miller

2004
Lysistrata
frei nach Aristophanes