Das G20-Projekt

Das G20-Projekt

Wir, die Schüler des S2 im Profil Welt im Wandel, hatten die Möglichkeit am G20-Projekt teilzunehmen, durchgeführt von der HSV-Stiftung „Hamburger Weg“. Der diesjährige G20-Gipfel, wo sich die Staatschefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer treffen, fand am 7. und 8. Juli in Hamburg statt. Die HSV-Stiftung „Der Hamburger Weg“ hat dazu das Projekt SCHOOLS 4 TOMORROW ins Leben gerufen. Das Schulprojekt ermöglicht es Jugendlichen „Flagge“ zu zeigen. Es soll Schülern aktive Teilnahme und Einflussmöglichkeiten für ihre persönliche Zukunftsgestaltung ermöglichen.

Neben 37 anderen Hamburger Schulen in den Jahrgangstufen 9-12 bewarben wir uns, um beim Projekt mitmachen zu können. Wir hatten Glück und waren unter den 20 Hamburger Schulen, die am Projekt teilnahmen. So hatten wir die Möglichkeit ein G20-Land zu repräsentieren. Unsere Klasse trat für 3 ½ intensive aber auch lehrreiche Monate in Kontakt mit der TED Ankara Privatschule in der Türkei. Wir setzten uns mit den Themengebieten des im Juli stattfindenden G20-Gipfels auseinander. Unsere Klasse teilten wir entsprechend der drei Themensäulen auf: „Stabilität sichern“, „Zukunftsfähigkeit verbessern“ und „Verantwortung übernehmen“. Wir entwickelten gemeinsam als Klasse mit den türkischen Partnerschülern Positionen innerhalb der 3 Themenbereiche. Das war teilweise nicht einfach, da die Forderungen und Positionen von den türkischen Schülern oft zu ungenau bzw. zu allgemein formuliert waren. Das Zusammenarbeiten mit unserem Partnerland war teilweise anstrengend, oft haben wir keine richtigen Antworten auf unsere Fragen bekommen und verstanden auch nicht, was genau sie wollten.

Am Ende war das Ziel drei Positionen für jede Themensäule zu formulieren, die wir an den beiden Projekttagen im Volksparkstadion neben 20 anderen Hamburger Schulen vertreten sollten. Nach Abschluss der 3. Arbeitsphase, bereiteten wir uns dann gründlich auf die Verhandlungsrunden mit den anderen Schülern aus Hamburg vor.

Besonders schwer wurde es dann für unsere sechs Sherpas – jeweils zwei Schüler für jede Themensäule – denn die Sherpas hatten die Aufgabe die Position der türkischen Schüler in den Verhandlungsrunden zu vertreten und mit anderen Schülern unter allen Positionen den größten gemeinsamen Nenner zu finden und sich auf ein abschießendes Communiqué mit neun Positionen für ihre Zukunftsvision 2030 Communiqué mit neun Positionen für ihre Zukunftsvision 2030 zu einigen.

Der Höhepunkt: Am 29. und 30. Juni ging es für uns dann endlich ums Ganze. Die Verhandlungstage rund um die Themen des G20-Gipfels fanden im Volksparkstadion statt. Am ersten Projekttag fanden zwei Verhandlungsrunden in jeder Themensäule statt. In der ersten Runde stellten die Länder 1 ½ Stunden ihre drei Positionen vor und anschließend gab es noch Zeit für Nachfragen. Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter mit den richtigen Verhandlungen. 40 Schüler je Themensäule diskutierten, verhandelten und versuchten Länder zu finden, die für ihre Position ihre Stimme geben. Es ging in den Verhandlungsrunden nicht darum, wer am mächtigsten ist oder wer über das meiste Geld verfügt. Durch das Verhandeln und die Diskussionen mit den anderen Schülern sahen wir, was für verschiedene Sichtweisen und Probleme es in den verschiedenen Ländern gibt und was den Schülern in den einzelnen Ländern wichtig ist und was sie umsetzen möchten. Die insgesamt 120 Sherpas vertraten nicht ihre eigenen Positionen, sondern die Positionen der Schüler auf der ganzen Welt. Und es war sehr spannend zu sehen, wo sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede erkennen lassen. Am Ende der Verhandlung konnte jedes Land für die aus ihrer Sicht fünf wichtigsten Positionen stimmen.

Der Rest der Klasse hatte an den beiden Tagen die Chance, an spannenden und interessanten Vorträgen von externen Referenten aus Politik, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen teilzunehmen und sich tiefgreifende Informationen zu den Themen der G20 anzueignen.

Am zweiten Tag ging es dann um die Ausformulierung der drei Positionen in jeder Verhandlungsrunde. Die Forderungen wurden umgeschrieben und verbessert oder mehrere Positionen wurden zu einer Position zusammengefasst bzw. umformuliert. Am Ende wurde dann nochmal abgestimmt. Ein Land konnte zustimmen, ablehnen oder sich enthalten. Abschließend wurde sich in jedem Themenbereich auf ein Communiqué mit drei Positionen geeinigt. Insgesamt wurde ein Communiqué mit neun erarbeiteten Positionen verabschiedet.

Die anderen Schüler hatten die Möglichkeit auf einem Whiteboard ihre eigenen Positionen aufzuschreiben – aus der dann die sogenannte Hamburger Position erwuchs. Jeder der über 400 teilnehmenden Schüler konnte dann abstimmen, welche Forderung als 10. Position ins Communiqué kommt.

Das angestrebte Ziel der beiden Projekttage war ein gemeinsam verabschiedetes Communiqué mit zehn erarbeiteten Positionen, die im Rahmen des G20-Gipfels an die Bundesregierung übergeben wurden und somit auch an die Teilnehmer des G20-Gipfels.

Nach einer Abschlussrede fand noch ein tolles Barbecue draußen vor dem Zelt statt. Auch wenn es geregnet hat, konnte dies unsere Laune nicht mehr verderben!

Insgesamt sind wir total froh und zufrieden, dass wir an einem so tollen Projekt mitwirken konnten. Die Arbeit mit den türkischen Schülern war anstrengend, aber dennoch spannend und etwas ganz anderes als der „normale“ Unterricht. Auch wenn es einige Komplikationen und Verständnisfragen gab. Wir hatten die Möglichkeit zu lernen, für was andere Schüler auf der ganzen Welt stehen, über was sie sich Gedanken machen und mit welchen Problemen sie konfrontiert sind – teilweise überhaupt nicht zu vergleichen mit den Problemen, mit denen wir hier in Deutschland leben. Die fast 4 Monate lange harte Arbeit hat sich bei den beiden Projekttagen im Volksparkstadion ausgezahlt, denn wir sind gut vorbereitet in die Verhandlungsrunden gegangen. Es war eine atemberaubende Erfahrung, die wir jungen Menschen miterlebt und an der wir teilhaben haben durften.

Das gilt natürlich auch für die 2 Veranstaltungen, an denen wir im Rahmen des richtigen G20-Gipfels teilnehmen konnten. Das Global Citizen Festival mit Coldplay, Sharika uvm. einen Tag vor dem offiziellen Gipfelstart sowie das Konzert in der Elbphilharmonie mit den Staats- und Regierungschefs der G20 am Freitagabend!

Wir möchten hier auch unserem Tutor Herrn Labonté danken, zum einen war es seine Idee uns zu diesem Projekt anzumelden. Außerdem hat er uns immer geholfen, wenn wir was nicht verstanden haben, als wir mit den türkischen Partnerschülern gearbeitet haben, ohne Herrn Labonté hätte es nicht ganz so rund geklappt. Deswegen noch einmal herzlichen Dank Herr Labonté! Durch dieses Projekt haben wir einen Einblick in die Arbeit der Politiker bekommen und wir haben gemerkt, dass es nicht immer einfach ist und das ist wichtig ist für uns junge Menschen um uns selbst in der Politik zu engagieren.

Eure Kommunikationsbeauftragen
Anshi Bajaj und Feleknaz Çakas (S2 – WiW Profil)

Herzlich willkommen auf unseren Seiten!