Am 30.09.2014 war der Zeitzeuge, des 2. Weltkrieges, Salomon Perel, zu Besuch am Gymnasium Allermöhe. Er stellte uns seine Autobiographie vor. Salomon begrüßte uns mit den Worten: „Schalom-Frieden“. Salomon Perel ist ein Anhänger der Friedensbewegung in Israel, denn er wünscht niemandem ein Schicksal wie seines.
1925 wurde Salomon Perel, genannt Sally, als dritter Sohn einer jüdischen Familie in Deutschland geboren. Bald nach Beginn der Judenverfolgung, musste er mit seiner Familie nach Polen fliehen. Dort verbrachte er vier weitere Jahre. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, als Deutschland Polen angriff, schickten seine Eltern Sally und seinen älteren Bruder Isaak fort. Auf ihrer Flucht wurden sie getrennt, und Sally kam in ein kommunistisches Waisenhaus in Weißrussland. 1941 musste das gesamte Waisenhaus wegen eines Luftangriffes evakuiert werden. Auf dieser Flucht wurde Salomon abermals von seinen Freunden getrennt.
Auf einem Feld, wurde er von deutschen Soldaten aufgegriffen und zu einer Selektion transportiert. Dort musste er die „schwerste Entscheidung seines Lebens“ treffen. Er musste sich zwischen den letzten Worten seiner Eltern entscheiden. Seine Mutter sagte: „Du sollst leben!“, sein Vater: „Vergiss niemals wer du bist, und stehe zu deiner Religion!“. Sally hatte nur wenige Sekunden, um sich zu entscheiden, ob er leben oder er selbst bleiben sollte. Als er an der Reihe war, entschied er sich dafür „die einzige Waffe, die ihm zur Verfügung stand“ zu benutzen – die Lüge. Sally vergrub seine Papiere und gab sich als Volksdeutscher, Joseph Peters, aus.
Von da an begann seine unglaubliche Geschichte. Er war „Täter und Opfer in einem Körper“. Die unglaubliche Geschichte eines jüdischen Jungen, der zum deutschen Frontheld und Hitlerjungen wurde, ist seine Lebensgeschichte. All seine Erlebnisse sind in seiner Autobiographie: „Ich war Hitlerjunge Salomon“ und dem Film: „Hitlerjunge Salomon“ festgehalten. Ihn selbst zu treffen, hat alle Erwartungen, die man auf der Grundlage des Buches und des Filmes hatte, übertroffen.
Salomon Perel gab uns mit viel Gefühl und Humor fesselnde Einblicke in sein Leben. Immer wieder betonte er, dass die heutige deutsche Jugend keine Schuld trägt und sehr offen gegenüber politischen Themen ist, denn „Schuld vererbt man nicht“. Auf die Frage, ob er irgendeine Entscheidung bereue, antwortete er mit einem klaren Nein, denn „Es ist nicht wichtig wie man überlebt, sondern dass man überlebt“ (Isaak Perel).
Verfasst von: Annika, Celine, Jana & Jennifer, 9c des Gymnasiums Allermöhe