Der Leitfaden zum WPU-Unterricht
im Fach „Bildende Kunst“
der Klassen 8 bis 10
am Gymnasium Allermöhe
A.) Zur Klassenstufe 8
In Klasse 8 wird das Fach Bildende Kunst zweistündig im Klassenverband unterrichtet.Interessierte Schülerinnen und Schüler haben im WPU-Bereich die Möglichkeit, zusätzlich den Kurs „Visuelle Medien“ zu belegen. Dies ist ein spezielles Kunstangebot unseres Fachbereiches, der die neuen Medien stets einbezogen hat und sich z.B. sehr erfolgreich an Filmwettbewerben beteiligte.
Allen Klassen und Kursen unseres Gymnasiums steht so neben einer umfangreichen Ausstattung mit Werkzeugen und Materialien zu den traditionellen Medien zusätzlich ein innovativer digitaler Fuhrpark zur Verfügung: Digitale Film- und Fotokameras, ein Laptopwagen, professionelle Bildbearbeitungs- und Filmschnittprogramme, Beamer, externe Festplatten, Tipps zu Freeware für den heimischen Rechner inklusive Kleinkram wie Firewire zum persönlichen Ausleihen etc.
Kurze Infos zum Bildungsplan in Klasse 8
Für den „normalen“ zweistündigen Kunstunterricht im Klassenverband 7 und 8 gilt der Bildungsplan. Statt bestimmter thematischer Inhalte und einer festen Liste bildnerischer Verfahren und Techniken, steht die Erprobung und das Training von drei Kernkompetenzen, also Fähigkeiten, im Vordergrund:
Die eigene praktische Produktion (1) ist mit der Reflexion der eigenen bildnerischen Arbeitsmethoden und Produkte sowie der Betrachtung von exemplarischen Beispielen aus der freien wie angewandten Kunst verbunden (2). Hinzu kommt die Präsentation von Arbeitsergebnissen aus der eigenen Praxis (3). Diese dreigliederiger Struktur findet sich auch in älteren Jahrgangsstufen wieder.
Nach unseren Erfahrungen als KunstlehrerInnen betont der Bildungsplan in den Klassenstufen 7 und 8 zu Recht die individuelle Persönlichkeitsentwicklung unserer SchülerInnen und die Erprobung ihrer eigenen, in dieser Stufe meist gern abbildenden Ausdruckswünsche.
Die eigene Lebenswelt sowie alternative Entwürfe werden bildnerisch untersucht. Die Klassen wirken bei der Findung von Problemstellungen und Themen mit. Selbstständigkeit und Teamarbeit wird gefördert. Es gibt also keinen starren anonymen Aufgabenberg, der abzuarbeiten wäre. Die SchülerInnen sind gefordert, sich mit eigenen Vorschlägen und Ideen kreativ einzubringen. Grafik, Malerei, dreidimensionales Arbeiten, Fotografie und digitale Medien werden als Arbeitsbereiche erprobt.
Zum WPU-Kurs „Visuelle Medien“ (VM8)
Medienspezifische Problemstellungen, gerade die der neuen digitalen Medien im Vergleich zu den traditionellen „alten“ Medien, werden im „VM8″ praktisch bearbeitet und gezielt untersucht. Die praktischen Ergebnisse des Kurses mit gern unterschiedlichen Medien zu einem gemeinsamen Thema werden ebenso theoretisch reflektiert. Im Fokus stehen so die unterschiedlichen Ausdrucksmöglichkeiten und Grenzen der Medien, die der neuen wie die der alten.
Die gezielte Erprobung und Anwendung der neuen Medien und deren – für unsere SchülerInnen meist sehr attraktiven . Ausdrucksmöglichkeiten sollen so zu einer Medienkompetenz führen. Diese Medienkompetenz umfasst auch einen kritischen Umgang mit den „tollen“ neuen Möglichkeiten und den spezifischen Bildwirklichkeiten dieser neuen Medien.
Die konkreten Projektvorhaben werden im jeweiligen Kurs des VM8 gemeinsam entwickelt. Der Kurs „Visuelle Medien“ setzt so neben der Begeisterung und dem Interesse an der bildenden Kunst eine Arbeitshaltung voraus, die Selbständigkeit, Neugier, längere Arbeitsprozesse und Kooperationen mit den MitschülerInnen nicht scheut. Diese Arbeitsmethoden sollen für eigene spannende und innovative Projekte geübt werden.
Der Kurs „VM8″ bereitet durch diese forschenden Methoden zugleich auf die Oberstufe vor. Eben nicht nur im Fach Bildende Kunst. In allen P4-Abiturprüfungen sind mediengestützte Präsentationen gefordert. Diese frühe, auch spielerische Erprobung sowie der Vergleich der Medien und Präsentationsverfahren bilden daher eine nützliche Basis.
Klicke HIER zum Download: Schülerinfo zum Kurs „Visuelle Medien“
B.) Zu den Klassenstufen 9 und 10
In Klasse 9 und 10 können unsere SchülerInnen im WPU-Bereich einen zweistündigen Kunstkurs im WPU 1 und / oder das zweistündige Kunstlabor in WPU 3 wählen. Die grundlegenden Kompetenzen werden im WPU 1 vermittelt. Interessierte SchülerInnen haben als Begabtenförderung zusätzlich die Möglichkeit, im Kunstlabor aufwendige Projekte experimentell zu erforschen und zu erarbeiten. Es kann auch ausschließlich das Kunstlabor im WPU 3 gewählt werden, falls in WPU 1 ein anderes ästhetisches Fach belegt wird.
Das zweistündige Kunstlabor (kurz „KLab“) ist ein langjährig etabliertes Spezialangebot unserer Schule. Der Kurs soll Kunstinteressierte und Querdenker als Begabtenförderung in den Klassen 9 und 10 gezielt unterstützen und auf das Fach „Bildende Kunst“ als ihr erfolgreiches Abiturfach vorbereiten, z.B. im künstlerischen Medienprofil unserer Oberstufe gleich auf erhöhtem Niveau.
Kurze Infos zum Bildungsplan
In Klasse 9 und 10 werden in allen Kunstkursen im WPU flächige „Bilder“, dreidimensionale Objekte, Rauminstallationen oder Filmclips im Sinne von Bedeutungsträgern einer visuellen Kommunikation überprüft. Was können uns diese visuellen, auch audiovisuellen Kommunikationen im Vergleich zu unserer in Worten verfassten, grammatikalischen Sprache zusätzlich bringen? Wo liegen ihr Mehrwert, ihre Andersartigkeit, ihre Sinnstiftungen? Gibt es eventuell Erkenntnisse, die nur über bildnerische Mittel zu entdecken sind? Was ist dran an der freien Kunst, dem Design und der Architektur?
Auch hier stehen wieder die 3 Kernkompetenzen, also Fähigkeiten, im Bereich der eigenen Produktion, der Rezeption sowie Reflexion und Präsentation im Zentrum. Der gezielte Einsatz unterschiedlicher Gestaltungsmittel und bildnerischer Verfahren wird so in Kl. 9 und 10 praktisch erprobt, an eigenen Produkten oder Beispielen aus der Kunstgeschichte, der Alltagskultur (z.B. dem Design), der Architektur reflektiert und gemeinsam diskutiert.
Um es plakativ und handfest auszudrücken: Es wird gemalt, gezeichnet, collagiert, gedruckt, gebaut, geformt, fotografiert, gefilmt, Material analog malträtiert oder digital ausgebeutet und viel diskutiert. Allerdings nicht nur, weil es zugleich auch schön aussehen mag oder etwas real und „in Echt“ abbildet.
Zusätzlich werden hier Präsentationsfähigkeiten in Vorbereitung auf die Oberstufe gefördert. Dies umfasst sowohl die Präsentation der eigenen Produkte, z.B. in gemeinsamen Ausstellungen innerhalb der Schule oder bei Kunstwettbewerben, als auch die sprachliche oder mediengestützte Präsentation von theoretischen Erkenntnissen.
Die konkreten Projekte und Arbeitvorhaben werden im Kurs jeweils gemeinsam entwickelt und geplant. Der alte Rahmenplan schrieb uns noch vor, dass diese Projekte aus folgenden vier Themenkomplexen stammen müssen: Mensch, Natur, Raum und Objekt (als Welt der Dinge). Die SchülerInnen bemerkten natürlich stets selbst, dass diese 4 Komplexe potentiell alles umfassen können und keine ihrer Projektideen ausschlossen. Jetzt stehen diese 4 Themenkomplexe zwar nicht mehr im Bildungsplan, sie machen als grob ordnende Struktur dennoch Sinn.
Die Vielfalt bildnerischen Zugriffe und Verfahren ist im Kunstbetrieb des Gy. Allermöhe eine selbstverständliche Tradition. Besuche von aktuellen Ausstellungen in Hamburg und die Teilnahme an interessanten Kunstwettbewerben des Schuljahres gehören dazu.
Das dreistündige Kunstlabor (KLab)
Im dreistündigen Kunstlabor der Klassen 9 und 10 können Schülerinnen aufgrund ihrer längeren Unterrichtszeit sowohl freiere als auch vertiefendere Großprojekte entwickeln, bearbeiten und gemeinsam reflexiv auswerten. Die dritte Stunde als Randstunde sorgt zudem dafür, dass Exkursionen in Museen und Ausstellungen leichter zu organisieren sind. Beispiele aus der Kunstgeschichte, der aktuellen Gegenwartskunst, dem Design oder der Architektur dienen auch hier keinesfalls dem bloßen Selbstzweck eines oberflächlichen Wissens um „Who’s Who“, sondern stehen in ihren Gehalten zur Diskussion.
In diesem Kurs wird mehr Selbstständigkeit, Durchhaltevermögen und Teamfähigkeit erwartet als im WPU1. Hier wird unter Laborbedingungen experimentiert, d.h. unterschiedliche Arbeitsmethoden, Medien, Materialien und Gerätschaften sind gleichzeitig im Einsatz. Dies setzt Verantwortung und Zuverlässigkeit bei den SchülerInnen voraus.
Natürlich dient das Kunstlabor neben dem Ausbau von eigenen Fähigkeiten und Schwerpunkten dazu, im Rahmen der Begabtenförderung das Fach Kunst als mögliches Abiturfach auf grundlegendem oder auf erhöhtem Niveau im Medienprofil vorzubereiten. So können die SchülerInnen – je nach aktuellem Kursinteresse im „Klab“ – auch gemeinsame Exkursionen zu bestimmten Berufen unternehmen, um sich über Perspektiven im künstlerischen Bereich zu informieren. Unsere Kunstalumnis in ihren jetzigen künstlerischen Berufen und Studiengängen kommen auch gern an ihre alte Schule zurück, um die Jüngeren im „Klab“ zu informieren.
Klicke HIER zum Download: Schülerinfo zum Kunstlabor (KLab)
Nach den obigen Infotexten zum WPU-Bereich der Klassen 8 bis 10, nach den vielen Buchstaben lohnt natürlich der Blick auf die praktischen Ergebnisse dieser Klassenstufen und Kurse in unserer umfangreichen digitalen Kunstgalerie.
Wir KunstlehrInnen wissen sicher, dass in unserem Terrain nicht alle Gehalte und Sinnstiftungen rein sprachlich zu vermitteln sind.
Der Fachbereich Kunst wünscht allen ein erfolgreiches Schuljahr!
Text: Hilderink, Illustration: Alex Maurer
P.S: Unsere digitale Kunstgalerie mit über 500 Dateien wird regelmäßig um neue aktuelle Ergebnisse aus den Klassen und Kursen erweitert. Die Einladungskarten mit den Passwörtern erhalten Sie / erhaltet ihr bei den Kunstlehrern.