…oder was man vor der Wahl des Faches Theater beachten sollte.
Die folgenden Informationen richten sich nach den von der Behörde herausgegebenen Hinweisen und Erläuterungen des Rahmenplans:
Das Fach Theater unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht in seinem Anforderungsprofil von anderen Fächern. Im Folgenden sollen die speziellen Anforderungen für interessierte Schüler zusammengefasst werden – als Information und Angebot zur Selbstprüfung, ob man diese erfüllen will und kann. Nur so kann eine verantwortliche Wahlentscheidung getroffen und eine sinnvolle Theaterarbeit ermöglicht werden.
Nur wer sich den Anforderungen stellen will, sollte sich für das Fach entscheiden. Halbherzige Entscheidungen sind nicht verantwortlich, weil sie nicht wie in anderen Fächern nur zu Lasten der eigenen Arbeit und Note gehen, sondern zu Lasten aller anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Theaterprojektes und so Probenarbeit und Präsentationen beeinträchtigen.
Theaterarbeit ist Körperarbeit
Im Fach Theater geht es in erster Linie nicht um das Auswendiglernen eines Textes, sondern vielmehr um die Ausbildung der Ausdrucksfähigkeit des eigenes Körpers: Bestandteil jeder Unterrichtsstunde sind daher z.B. körperbetonte Aufwärmübungen. Die TeilnehmerInnen müssen grundsätzlich Spaß daran haben, sich zu bewegen. In den Kursen ist schwarze Kleidung als Theaterkleidung verpflichtend.
Das Fach Theater ist ein künstlerisches Fach
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen bereit sein, an ihrer Spielfähigkeit zu arbeiten und sie weiter zu entwickeln. Dazu gehören u.a.:
Spaß am Improvisieren haben, eigene Ausdrucksmöglichkeiten ausdifferenzieren, konstruktive Rückmeldung an andere geben, Rückmeldungen anderer aufnehmen und Verbesserungsvorschläge umsetzen, eigene Ideen einbringen, sich konzentriert und kreativ mit der eigenen Rolle auseinandersetzen, den eigenen Text sicher beherrschen.
Das Fach Theater hat eine projektorientierte Arbeitsweise
Die Gestalt einer Aufführung kann nicht von vornherein feststehen, sondern wird von den TeilnehmerInnen entwickelt, die selbst Vorschläge machen und Konzeptideen liefern. Manchmal bedarf es auch eines etwas längeren Atems, wenn man nicht gleich den „richtigen“ Weg findet.
Abgesehen vom Theaterspiel müssen auch andere Aufgaben für das Projekt erledigt werden: Requisiten müssen beschafft, die Bühne muss auf- und abgebaut, die Getränke in der Vorstellungspause ausgeschenkt werden.
Das Ziel eines jeden Theaterkurses ist eine Präsentation, zu dem alle TeilnehmerInnen zur Verfügung stehen müssen. Oberstufenkurse führen in der Regel am Ende des Schuljahres ein umfangreicheres Ganzjahresprojekt auf, in der Mittelstufe gibt es auch kleinere Projekte.
Das Fach Theater ist zeitaufwändig
In einer Doppelstunde sind oft nur Ansätze entwickelbar, die erst in mehrstündigen Extraproben zusammengesetzt und verdichtet werden können.
Am Gymnasium Allermöhe wird das Fach Theater in der Mittelstufe (Jg. 9 und 10) 2-stündig unterrichtet. Die TeilnehmerInnen werden in der Regel an einem Schulvormittag vom Unterricht befreit, um an einer mehrstündigen Extraprobe teilzunehmen. Eine weitere Probe außerhalb der Unterrichtzeit ist möglich.
In der Studienstufe findet der Unterricht 3-stündig statt. Die dritte (Einzel-)Stunde kann für 4 bis 6 mehrstündige Extraproben am Nachmittag oder am Wochenende angespart werden, d.h. diese Stunden entfallen nach Ansage der Lehrkraft und werden als Blockunterricht durchgeführt, überwiegend im zweiten Schulhalbjahr. Diese Regelung gilt am Gymnasium Allermöhe für maximal zwei Drittel der Einzelstunden des gesamten Schuljahres, mindestens ein Drittel der Einzelstunden findet regulär statt.
Das bedeutet, dass Extraproben Unterrichtszeit sind und die Teilnahme daher verpflichtend ist. Bei Abwesenheit wegen Krankheit muss die Lehrkraft möglichst am Vorabend informiert werden und in der Folgestunde muss eine Entschuldigung vorgelegt werden. Wer durch Job, Sporttraining, Freizeitpriorität usw. nicht genügend Zeit für Extraproben mitbringen kann, sollte das Fach nicht belegen.
Theaterarbeit ist Gruppenarbeit
Verantwortliche Gruppenarbeit ist eine zentrale Grundlage des Faches. Eine Reihe sozialer Kompetenzen bildet die Voraussetzung für die Teilnahme an dem Fach:
Offen zu sein für andere TeilnehmerInnen, das Spiel der anderen zu achten und angemessen darauf einzugehen, das Gruppeninteresse über die eigenen Interessen zu stellen, Abmachungen einzuhalten, Engagement einzubringen, und nicht andere die Arbeit machen zu lassen.