Ukrainer auf dem Dach

Besuch aus der Ukraine

Letztes Treffen der Klima-AG vor Weihnachten: uns erreicht eine Mail vom Goethe-Institut, ob wir bereit wären, eine Woche nach Schulbeginn eine Schüler- und Lehrergruppe aus der Ukraine zu empfangen, um unsere Klimaschule vorzustellen. Wir waren bereit, zumal es uns neugierig gemacht hat, evtl. selber auch Fragen an unsere Gäste zu richten. Jetzt musste alles schnell gehen, die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Erste Gedanken waren, aufgrund der momentan unzuverlässigen Versorgung mit Gas in der Ukraine, eine Unterrichtsstunde zum Thema Wärmedämmung und Energieeffizienz durchzuführen. Wir überlegten uns, wie man diese Unterrichtsstunde am interessantesten gestalten könnte und kamen zu dem Schluss, dass wir Theorie und Praxis zusammenführen sollten. Die Technik AG hat sich bereit erklärt kleine Kästen aus verschiedenen Materialien, wie Holz, Beton, Styrodur und Verbundwerkstoff, zu fertigen. Unser Ziel war es in den Kästen zu heizen und dann zu messen bzw. zu berechnen, welches Material am besten die Wärme dämmt. Ein weiteres Stundenziel war die Berechnung, mit welchem Stoff man am günstigsten heizen kann.

Da es der ausdrückliche Wunsch von Seiten des Goethe-Instituts war, auch unsere Klimaschule und unsere Art der Energieersparnis vorzustellen organisierten wir, dass wir den Ukrainern am Anfang des Tages unsere Schule zeigen sowie die bereits durchgesetzten Projekte vorstellen. Am Ende des Tages haben wir zur Stärkung Essen im Kultura eingeplant. Es stand nur noch die Frage offen, wie wir uns verständigen sollten. Doch wir haben erfahren, dass die Gruppe Dolmetscher dabei hatte. Trotzdem haben wir Schüler mit den nötigen Sprachkenntnissen eingeplant. Der Freitag konnte kommen.

Es ist so weit. Unsere Gäste kommen in der Schule an. Nach einer kurzen Begrüßung von unserer Schulleiterin Frau Hellwig geht es auch schon in Begleitung des Landeskoordinators für Klimaschulen, Herrn von Kleist, in den Schulkeller. Hier guckt sich der Besuch die Strom-, Wasser- und Fernwärmeleitungen an. Ein paar Fotos und es geht weiter zum Windrad in der Eingangshalle unserer Schule. Dort hat der Besuch einen Einblick in unseren Klimaschutzplan bekommen und unsere Maßnahmen in Sachen Wertstofftrennung, LED-Lampen und Heizungen auf den Fluren kennen gelernt.

Ukrainer auf dem Dach
Ukrainer auf dem Dach

Weiter ging es auf das Dach, wo unsere Solaranlage steht. Unglaublicherweise hat sogar die Sonne geschienen.

Anschließend sind wir weiter zum Klassenraum E-046 der 10b gegangen. Da in diesem Raum schon die ersten Sonnenschutzfolien montiert und ein Bewegungsmelder eingebaut sind, diente dieser als perfektes Beispiel zur Darstellung der Maßnahmen in den einzelnen Räumen. Jetzt ging es hoch zu den Physikräumen. Wir starten unsere Stunde zum Thema Wärmedämmung und Energieeffizienz. Das Dolmetschen erweist sich als etwas hinderlich, aber nach und nach kommen wir in den Fluss. Besonders viele Fotos sind entstanden, als Herr Conrad zwei Teilnehmer bat, sich mit einer Tafel der Guten Schokolade in einen Styroporkasten zu setzen, um als lebendige Heizung zu dienen.

Ukrainer in einer Wärmekiste
Ukrainer in einer Wärmekiste

Nach der abschließenden Erkenntnis, dass 10 cm Styropor etwa genauso wärmedämmend sind wie 1 m Beton wurde sich erst einmal im Nebenraum mit Snacks und Getränken gestärkt. Anschließend haben wir uns ein Video zur Verleihung des Gütesiegels Klimaschule angeschaut und über die konkrete Arbeit am Klimaschutzplan gesprochen. Beim persönlichen Austausch haben wir dann herausgefunden, dass unsere Gäste nicht aus Kiew kommen sondern aus Chelnyzkyj, Poltawa und Izym. Nachdem sich Herr von Kleist verabschiedet, nicht ohne unseren gemeinsamen Bekannten Klitschko zu erwähnen, können wir endlich den Hunger im Kultura stillen und die Veranstaltung ausklingen lassen.